Mythen der Generation 50+ am Arbeitsmarkt
Die geburtenstarken Jahrgänge der 1950er und 1960er, die sogenannten Babyboomer, sind längst in der Generation 50+ angekommen. Dies bedeutet für den Arbeitsmarkt eine wesentliche Veränderung. Während die ältere Generation bereits das Rentenalter plant, rücken immer weniger Fach- und Führungskräfte nach, um die leer werdenden Stellen zu besetzen. Der demographische Wandel hat dadurch den deutschen Arbeitsmarkt fest im Griff.
Denken Arbeitskräfte im Alter jenseits der 50 über einen Jobwechsel nach, so wird ihnen dies auf dem Arbeitsmarkt meist nicht einfach gemacht. Oftmals werden Bewerbungen der Best Ager im Recruiting-Prozess wenig Beachtung geschenkt oder im Vorfeld bereits ausgeschlossen. Durch diese Einschränkung können sich Unternehmen jedoch den eigenen Recruiting-Prozess erschweren.
Die Generation 50+ sollte jedoch nicht vom Arbeitsmarkt abgeschrieben werden – im Gegenteil. Wir finden, dass Arbeitskräfte aus der Babyboomer-Generation auch Vorteile haben.
In diesem Blogbeitrag möchten wir aufzeigen, welche Mythen der Generation 50+ am Arbeitsmarkt verbreitet sind und möchten auch von deren Benefits berichten.
Mythen der Generation 50+
1. Häufige Fehlzeiten
Ein weit verbreiteter Mythos dieser Generation sind häufige Arbeitsausfälle. Der Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse von 2018 zeigt, dass es einen Anstieg der krankheitsbedingten Fehltage im zunehmenden Alter geben kann. Da es sich jedoch um eine Stichtagsanalyse handelt, können die im Report ermittelten Werte vom Realwert abweichen.
2. Lernunwilligkeit und fehlendes IT-Verständnis
Weiterhin eilt den Best Agern der Ruf voraus, dass diese weder mit der üblichen modernen Bürokommunikation zurechtkommen, noch willig sind, den Umgang mit diesen zu lernen. Allerdings ist vielen Best Agern bekannt, dass heutzutage der Umgang mit E-Mail, Internet und Co. ein wesentliches Kriterium ist, um im Job nicht abgeschrieben zu werden. Deshalb haben viele Arbeitskräfte der Generation 50+ die Kenntnisse in diesem Bereich bereits aufgeholt.
3. Kaum Wechselmotivation
Ein weiterer Mythos der Generation 50+ ist die fehlende Wechselbereitschaft im Job. Personen, die dieser Generation angehören, haben bereits viel im Leben erreicht und sind deshalb wenig motiviert, sich in ein neues, unbekanntes Umfeld zu stürzen. Auch sehen einige Best Ager von einer Bewerbung ab, da die Aussichten auf einen neuen Job im Vergleich zur jüngeren Konkurrenz vermeintlich schlecht stehen.
Arbeitskräfte aus dieser Generation haben jedoch einige Benefits, die nicht unerwähnt bleiben sollen.
Benefits der Generation 50+
Der Generation 50+ können im Arbeitsalltag viele Vorzüge zugesprochen werden. Durch jahrelange Erfahrung im Job, konnten sie sich wertvolles Wissen, Soft Skills und soziale Kompetenzen erarbeiten.
Best Ager können mit einigen Kompetenzen glänzen.
1. Souveränität
Zu einer wichtigen Kompetenz gehört beispielsweise die Souveränität. Arbeitskräfte der Generation 50+ sind zumeist krisenerprobt und wissen mit Rückschlägen und brisanten Situationen umzugehen. Sie punkten vor allem durch souveränes Auftreten und eine gefestigte Persönlichkeit. Folglich können Entscheidungen durchdacht getroffen und kritisch reflektiert werden. Sollte es dennoch zu einer Fehlentscheidung kommen, wirft dies die Generation 50+ nur selten aus der Bahn.
2. Weitreichende Netzwerke
Ein weiterer Vorteil der Best Ager ist die gute Vernetzung. Die Erarbeitung und Pflege beruflicher Netzwerke nimmt meist viele Jahre in Anspruch und geschieht nicht von heute auf morgen. In einigen Branchen können berufliche Netzwerke ein Erfolgsgarant sein, vor allem, wenn man im Job auf eine umfangreiche Vernetzung angewiesen ist.
3. Verantwortung übernehmen
Auch ist es für die Best Ager eine Selbstverständlichkeit, Verantwortung zu übernehmen. Was für die jüngeren Generationen noch abschreckend wirken kann, ist für die Generation 50+ bereits zur Normalität geworden. Ältere Arbeitnehmer können mit verantwortungsvollen Aufgaben und dem damit verbundenen Leistungsdruck gut umgehen.
4. Vertrauen
Gerade im Gesundheitswesen und in beratungsintensiven Tätigkeiten haben Arbeitnehmer der Generation 50+ einen wesentlichen Vorteil, denn diesen wird Vertrauen und Glaubwürdigkeit zugesprochen. So bevorzugen Best Ager den Rat von Gleichaltrigen und fühlen sich in deren Obhut gut aufgehoben. Die eigene Generation versteht die Wünsche am besten und kann Bedürfnisse nachvollziehen. Auch lassen sich junge Personen, gerade wenn es um Fachwissen geht, gerne von Älteren helfen, da es sich anfühlt, als würde man einen Rat von einem Elternteil erhalten.
Fazit
Insgesamt kann man sagen, dass Arbeitskräfte, die der Generation 50+ angehören, einigen Mythen unterliegen, jedoch auch Vorteile mitbringen. Vor allem können Golden Ager mit wichtigen Erfahrungen und Soft Skills punkten, die sich die nachfolgenden Generationen noch erarbeiten müssen.
In Angesicht des Fachkräftemangels, des demographischen Wandels und der genannten Vorteile dieser Altersgruppe, sollte diese in Bewerbungsprozessen nicht im Vorfeld ausgeschlossen werden, denn gerade in Führungs- und Beratungspositionen kann diese Generation mit ihrer Expertise und ihrer Glaubwürdigkeit überzeugen. Man sollte sich also nicht immer auf die Mythen der Generation 50+ am Arbeitsmarkt verlassen.
Wie stehen Sie zur Generation 50+ am Arbeitsmarkt?
Quellen: